Grundstück finanzieren mit Kredit

Die Finanzierung eines Grundstücks spielt bei stetig ansteigenden Preisen des Baugrunds eine wichtige Rolle. Nicht jede Privatperson kann gleichzeitig ein Grundstück und Haus kaufen, da es oft an den finanziellen Mitteln mangelt. Vor allem in Österreich wird eines nach dem anderen gekauft.

Zuerst Grundstück, dann Haus kaufen

Die Preise werden immer höher. Auch in Zukunft müssen mit steigenden Preisen gerechnet werden. Damit sich der Kauf eines Grundstücks noch lohnt, sollte der Zeitpunkt passend gewählt werden. Generell gilt: Je früher das Grundstück gekauft wird, desto besser. Unter anderem lässt sich durch diese Art und Weise ein drohender Wertverlust des Grundstücks verhindern. Verglichen mit dem letzten Jahr sind die Preise für Grundstücke in Österreich einstellig gestiegen. Allerdings wurden seit 2012 Anstiege von bis zu 20 Prozent erkannt.

Ein Quadratmeter Grund kostet in Österreich etwa 250 Euro. Nichtsdestotrotz gibt es abhängig vom Ort kleine bis große Unterschiede. Ein gutes Beispiel ist die Hauptstadt Wien. Dort kostet ein Quadratmeter Grund um die 800 Euro. Die günstigste Stelle lässt sich mit 100 Euro je Quadratmeter in Steiermark finden. Zusammengefasst können sich die Kosten kombiniert mit einem Bauvorhaben auf ein Vielfaches multiplizieren. Auch die monatlichen Raten für den Kredit können zu einer großen Belastung werden. Darüber hinaus steigen die Zinsen mit höheren Kreditsummen an. Banken setzen für den Hausbau in Österreich ein Eigenkapital von mindestens 20 Prozent des Hauswertes voraus. Alleine das kann schon ein Grund sein, warum Haus und Grund nicht gleichzeitig gekauft werden. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, sich zuerst ein passendes Grundstück zu sichern und danach in einen Bau zu investieren.

Vor- und Nachteile von einer Grundstücksfinanzierung

Ob sich der Kauf eines Grundstücks vor dem Haus lohnt, hängt von unterschiedlichen Faktoren und Pflichten ab. Meist gibt es immer 2 Arten von Grundstücken.

  1. abbezahlte Grundstücke
  2. nicht abbezahlte Grundstücke

Wer sein Grundstück bereits vollständig abbezahlt hat, kann mit mehreren Vorteilen rechnen. Die Bank sieht das bereits bezahlte Grundstück als Sicherheit an und ermöglicht der betroffenen Person bessere und günstigere Konditionen im Hausbau wie niedrigere Zinsen. Auf der anderen Seite kann es zum Nachteil werden, wenn das Grundstück noch nicht vollständig finanziert wurde. Oft laufen Kredite, die sich erst in Zukunft abzahlen lassen. Allerdings wird durch die Eintragung ins Grundbuch die Bonität des Kunden geschwächt. Dementsprechend fallen die Angebote schlechter aus.

Des Weiteren ist der Grund die Basis für jede danach entstehende Immobilie. Das Grundstück ist die Fläche, an der das Traumhaus errichtet werden soll. Liegt der Grund beispielsweise an einer schlechten Stelle oder einem Gehänge, können Dinge wie Photovoltaikanlagen nicht immer genutzt werden. Die Bodenbeschaffenheit beim Grund ist von enorm hoher Bedeutung.

Diese Kosten entstehen beim Grundstückskauf

Beim Kauf von einem Grundstück fallen verschiedene Kosten an. Neben dem klassischen Preis für das Grundstück ist mit folgenden Posten zu rechnen:

  • Notarkosten
  • Grundbuchauszug, Grundbucheintrag
  • Grunderwerbssteuer
  • eventuelle Maklergebühren

Auch wenn das Grundstück noch nicht verbaut wurde, werden bereits Abgaben an die Gemeinde fällig. Diese sind jährlich zu bezahlen. Darüber hinaus gibt es die Kosten für die Erschließung eines Grundstücks. Sollte auf dem Grundstück zuvor noch nie ein Haus gebaut worden sein, gibt es zunächst meist keinen Anschluss für Strom oder Kanäle.

So wird das Grundstück finanziert

Der gleichzeitige Erwerb von Haus und Grundstück kann aber auch einen großen Vorteil bringen, sofern die finanziellen Mittel vorhanden sind. Ein Pluspunkt ist die Planbarkeit innerhalb der Finanzierung. Für Hausbau und Grundstück wird ein gemeinsamer Kredit aufgenommen, mit dem sich der Eigentümer gegenüber der Bank verpflichtet. Die Raten werden in monatlichen Schritten abbezahlt. Demzufolge reduzieren sich nicht nur die Kontoführungsgebühren, sondern auch die Bearbeitungsgebühren und andere Bereiche.

Wer zunächst das Grundstück und anschließend das Haus kauft, läuft große Gefahr einen ungünstigen Baugrund zu erwerben. Erst während der Planungsphase stellt sich heraus, wie groß das eigentliche Grundstück hätte sein sollen. Wer Solaranlagen für sein Haus nutzen möchte, muss dies auch beim Grundstück berechnen. Manche Orte sind dafür ungeeignet wie steile Passagen, die weniger Sonnenlicht bekommen.

Ablauf beim Kauf

Das Prinzip ähnelt sehr dem Kauf eines Hauses. Vor dem Kauf des Grundstücks erfolgt eine Besichtigung, um mögliche Anliegen besprechen zu können. Im besten Falle wird ein Experte mitgenommen, welcher die Bodenbeschaffenheit prüfen und die Höhe des Grundwasserspiegels ermitteln kann. Bei hohem Wasserspiegel oder nassem Boden lässt sich trotzdem bauen. Allerdings entstehen höhere Kosten, um das richtige Fundament zu legen.

Bestandteile eines Grundstückskaufvertrages

Beim Kauf eines Grundstücks geht es nicht selten um höhere Summen an Geld. Dementsprechend sollte aus Sicherheitsgründen der Kaufvertrag von einem Anwalt abgewickelt werden. Fixe Bestandteile des Vertrags sind:

  • Name
  • Anschrift
  • Unterschrift von Käufer und Verkäufer
  • Kaufpreis
  • Altlasten, sofern vorhanden
  • Grenzkataser
  • Grundbuchauszug

Fazit

Die Finanzierung des Grundstücks ist eine wichtige Rolle und die Basis für den späteren Hausbau. Beim Kauf eines Grundstückes ist wichtig, dass sich der Grund auf passendem Boden befindet. Auch die Lage ist entscheidend für die spätere Immobilie. Klassische anfallende Kosten sind die Notarkosten, Grunderwerbssteuer sowie ein Grundbuchauszug. Außerdem bringt ein vorhandener Grund zahlreiche Vorteile mit sich. Unter anderem ermöglicht es bessere Konditionen und Zinsen bei den Banken.

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