Online Broker Vergleich
Wer mit Aktien handeln möchte, braucht zunächst erst einmal eines: Ein Aktiendepot. Dafür gibt es viele verschiedene Anbieter, sowohl reine online Anbieter als auch Anbieter mit festen Filialen. Dieser Ratgeber soll eine Hilfestellung geben, die verschiedenen Depots der online Anbieter vergleichen zu können. Die hier verglichenen Depots sind das Depot von finanzen.net (ein Produkt der onvista Bank), DeGiro, die Hello Bank, flatex, bankdirekt (ein Produkt der Raiffeisenlandesbank), die easy Bank, boerse-live.at sowie das Bankhaus Jungholz.
Gebühren vergleichen
Der wichtigste Aspekt bei der Geldanlage heißt: Die Gebühren sollten so niedrig sein wie möglich! Je niedriger die Gebühren, desto weniger wird von dem Gewinn abgezogen. Bei höheren Gebühren hingegen schmälern diese den Gewinn.
Bei einem Depot sind verschiedene Arten von Gebühren zu unterscheiden: Die Gebühren für die Depot- und Kontoführung, die Orderprovision, Ausgabeaufschläge für Fonds und Gebühren für Auszahlungen der Dividenden.
Ferner sollten neben den Gebühren die Einlagensicherung sowie die verfügbaren Handelsplätze bei einem Vergleich eine Rolle spielen.
Kostenlose Depots bei Online-Broker
Eine kostenlose Depot- und Kontoführung bieten DeGiro, finanzen.net und flatex. Bei anderen Anbietern liegen die Gebühren meist bei bis zu 10 Euro im Quartal, abhängig von den gehaltenen Positionen, die jeweils prozentual angerechnet werden. Es gilt jedoch eine Mindestgebühr, die zwischen den Anbietern variiert.
Orderprovisionen
Die Orderprovision ist die Gebühr für eine Transaktion, unabhängig ob es sich um einen Kauf oder Verkauf handelt. Die Berechnung für die Höhe der Orderprovision ist bei den verschiedenen Anbietern unterschiedlich. Finanzen.net und flatex berechnen eine feste Orderprovision, die bei flatex jedoch in drei Stufen je nach Ordervolumen gestaffelt wird.
Die Easybank etwa berechnen einen prozentualen Anteil des Ordervolumens, die bei unter einem Prozent liegt.
Eine Art Mischung der vorherig genannten Versionen handhaben DeGiro, das Bankhaus Jungholz, die bankdirekt und die Hello Bank. Sie berechnen zunächst eine feste Grundgebühr und dazu einen prozentualen Anteil an dem gesamten Ordervolumen.
Ein großer Unterschied zwischen den Anbietern besteht in den Begrenzungen der Orderprovisionen. Alle Banken fordern eine Mindestprovision, die meisten begrenzen die maximale Provision, dies variiert jedoch zwischen 2 Euro und 199 Euro.
Einen Sonderfall stellen Sparpläne dar. Jeder Kauf innerhalb eines Sparplans bedeutet eine Transaktion. Dafür gibt es bei den Anbietern Sonderregelungen. Die easy Bank und finanzen.net bieten direkt kostenlose Sparpläne an, bei anderen Anbietern sind die Kosten für den Erwerb eines Fonds oder ETFs innerhalb des Sparplans geringer als die normale Orderprovision. Einige Anbieter, wie beispielsweise flatex, bieten Aktionen an, bei denen bestimmte ETFs, manchmal auch bestimmte Fonds, kostenfrei bespart werden können. Allerdings bieten nicht alle Broker Sparpläne an, zum Beispiel DeGiro, was bei der Wahl des Depots beachtet werden sollte.
Zusätzlich zur Orderprovision müssen die Gebühren für den jeweiligen Handelsplatz beachtet werden.
Möchte man einen Fonds erwerben, muss man einen Ausgabeaufschlag von meist bis zu 5% des Ordervolumens bezahlen und zusätzlich zu der Orderprovision bezahlt werden muss. Einige Broker bieten für bestimmte Fons die Möglichkeit sie ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben. Hält man ein Depot von finanzen.net, stehen über 5.000 Fonds frei von Ausgabeaufschlägen zur Verfügung.
Auszahlungen und Dividenden
Als letzten wichtigen Punkt bei den Gebühren sind die Gebühren bei Auszahlungen der Dividenden zu nennen. Dividenden werden je nach Unternehmen einmal bis mehrfach im Jahr ausgeschüttet. Einige Anbieter erheben Gebühren auf diese Auszahlungen, insbesondere wenn sie von ausländischen Unternehmen stammen. Gebührenfreie Auszahlung der Dividenden bieten finanzen.net, DeGiro sowie die easy Bank.
Neben den Gebühren sind noch andere Aspekte für einen Vergleich der verschiedenen Broker wichtig, wie bereits oben angesprochen.
Eine Einlagensicherung spielt bei dem Thema der Geldanlage eine große Rolle. Ist das Geld abgesichert, wenn der Anbieter zahlungsunfähig wird? Für Depotanbieter gibt es den sogenannten Einlagensicherungsfonds, in dem eine Mitgliedschaft möglich ist. Ist der Broker Mitglied in diesem Fonds, sind Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde abgesichert. Auch in anderen Ländern außerhalb Österreichs gibt es derartige Sicherungsmaßnahmen. Es sind jedoch nicht alle Broker Mitglied. In dem hier gezogenen Vergleich bieten lediglich finanzen.net und DeGiro die Einlagensicherung bis 100.000 Euro.
Angebote der Online-Broker vergleichen!
Die Broker unterscheiden sich zudem in dem Angebot der verfügbaren Handelsplätze und Möglichkeiten des Handelns. In diesem Vergleich ermöglichen alle Anbieter den Handel an US-Börsen sowie an deutschen Börsen. Hier sind jedoch erneut die Gebühren zu beachten, (s.o.). Dazu gibt es bei allen Brokern die Möglichkeit des außerbörslichen Direkthandels, von Interesse ist dieser Aspekt besonders bei dem Handel mit Zertifikaten.
Allerdings unterstützen nicht alle Anbieter das mobile Trading, zum Beispiel in Form einer App oder einer Website, die auf Mobilgeräte zugeschnitten ist. Finanzen.net, DeGiro, die hello Bank und flatex bieten ihren Kunden diese Möglichkeit.
Daneben bieten die Broker regelmäßige Aktionen, zum Beispiel eine gewisse Höhe an Orderguthaben geschenkt. Dies gilt überwiegend für Neukunden.
Bei der Wahl des richtigen Brokers sollten zunächst die eigenen Bedürfnisse und Strategien im Vordergrund stehen. Jeder Broker hat Vor- und Nachteile für verschiedene Anlagetypen. Handelt jemand aktiv oder sporadisch? Setzt man auf Dividenden oder eher nicht? Wie hoch soll die Einlage sein? Sind Sparpläne wichtig?
Erst nach Feststellung des eigenen Typs für Aktienhandel sollte man anhand dieser Punkte prüfen, welcher Anbieter der passende ist.
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