Niedrige Zinsen an den Kapitalmärkten - attraktive Anlage-Alternativen im Überblick

Die Anlagezinsen an den Kapitalmärkten sind nach wie vor äußerst niedrig. Je nachdem, ob Sie sich für eine Spareinlage, ein Tagesgeld- oder ein Festgeldkonto entscheiden, belaufen sich die Zinsen meistens lediglich auf 0,1 bis 0,5 Prozent. Bei manchen Anlagen zahlen Sie mittlerweile sogar sogenannte Minuszinsen. Lediglich beim Festgeld mit einer Laufzeit von mindestens drei bis fünf Jahren sind noch Zinssätze von leicht über einem Prozent zu erhalten. Aufgrund dieser Situation suchen Anleger vermehrt nach Anlagealternativen in der Niedrigzinsphase, die eine deutlich bessere Rendite versprechen.

Welche Anlageformen sind in der Niedrigzinsphase keine rentable Alternative?

Bevor wir uns näher mit den Anlagealternativen in der Niedrigzinsphase beschäftigen, möchten wir kurz auf diejenigen Anlageformen eingehen, die aufgrund der äußerst geringen Rendite keine gute Alternative sein können. Lediglich das hohe Sicherheitsbedürfnis einiger Anleger führt bei diesen Anlageprodukten dazu, dass die folgenden Anlageformen selbst in der Niedrigzinsphase noch genutzt werden:

  • Spareinlagen inklusive normalem Sparbuch
  • Festgeldkonto
  • Tagesgeldanlage
  • Europäische Geldmarktfonds
  • Bundeswertpapiere
  • Staatsanleihen mit sehr guter Bonität

Bei diesen Anlageformen bewegt sich der Zinssatz aktuell nur selten oberhalb von einem Prozentpunkt. Damit schaffen es Tagesgeld & Co. nicht einmal, die derzeitige Inflationsrate zu kompensieren oder gar zu überschreiten. Daraus folgt, dass Anleger mit den zuvor aufgeführten Geldanlagen einen Nettokapitalverlust erleidet.

Anlagealternativen in der Niedrigzinsphase - ein erster Überblick 

An dieser Stelle möchten wir nun einige Anlagealternativen in der Niedrigzinsphase nennen, die definitiv durch eine bessere Rendite als Tagesgeld, Festgeld, Spareinlagen und Bundeswertpapiere ausgestattet sind. Zu diesen Alternativen zählen in erster Linie: 

Diese Anlageformen möchten wir im Folgenden etwas näher beschreiben und vor allem darauf eingehen, welche Rendite Sie mit diesen Geldanlagen erzielen können.

Aktiv gemanagte Fonds: Renditen von teilweise über 8 % möglich

Eine gute Anlagealternative in der Niedrigzinsphase können aktiv gemanagte Fonds sein. Die Investmentfonds werden bereits seit Jahrzehnten am Markt angeboten und können sowohl zu Einmalanlage als auch zum regelmäßigen Sparen genutzt werden. Die mehreren Tausend am Markt erhältlichen Fonds lassen sich in die folgenden Gruppen einteilen: 

Während Sie insbesondere mit europäischen Geldmarktfonds und Rentenfonds, die sich auf Staatsanleihen mit einer sehr guten Bonität konzentrieren, kaum eine nennenswert bessere Rendite als mit Tages- oder Festgeldern erzielen, sind insbesondere offene Immobilienfonds, Aktienfonds, gemischte Fonds und einige Rentenfonds mit einem deutlich besseren Ertrag ausgestattet.

Vor allem bei Aktienfonds kann sich die durchschnittliche Jahresrendite zwischen fünf und acht Prozent sowie manchmal darüber hinaus bewegen. Allerdings kommt es sehr auf die Wahl des entsprechenden Aktienfonds an, welchen Betrag Sie als Anleger oder Sparer tatsächlich im Jahresdurchschnitt vereinnahmen können. Zudem müssen Sie natürlich berücksichtigen, dass insbesondere Aktienfonds mit einem höheren Anlagerisiko ausgestattet sind, als es bei Tagesgeld, der Festgeldanlage oder Spareinlagen der Fall ist.

ETF-Fonds: Renditen oft auf dem Niveau aktiv gemanagter Fonds

Was viele Anleger und Sparer auf den ersten Blick nicht erwarten können: ETFs weisen nicht selten eine ebenfalls gute Rendite auf, die sich sogar auf dem Niveau der Erträge aktiv gemanagter Fonds bewegen kann. Manchmal fällt der Ertrag für Anleger sogar noch besser auf, was zum Beispiel auf die geringe Kostenquote bei den Indexfonds zurückzuführen ist. Diese bewegt sich in der Regel nur zwischen 0,35 und 0,55 Prozent. Aber auch bei der Performance können sich passiv gemanagte Fonds sehen lassen, denn diese beläuft sich - je nach ETF - durchschnittlich auf sechs bis acht Prozent. Falls Sie sich generell unschlüssig sind, ob Sie sich für aktiv gemanagte Fonds oder ETFs als Anlagealternativen in der Niedrigzinsphase entscheiden sollen, könnten die folgenden Vorteile der Indexfonds den Ausschlag geben:

  • Breitere Streuung durch Abbilden eines Index
  • Geringe Kostenquote
  • Auswahl leichter als bei Aktivfonds
  • Leicht verständliches Anlageprodukt

Sachwertanlagen: breites Angebot mit Renditen von teilweise über 10 % im Jahr

Eine der am häufigsten genannten Anlagealternativen in der Niedrigzinsphase sind Sachwerte. Dort haben Sie als Anleger ein mittlerweile bunt gemischtes Angebot, das von Antiquitäten bis hin zu Spirituosen reicht. Sachwerte haben den großen Vorteil, dass sie unabhängig von der Inflation und oftmals auch von der konjunkturellen Entwicklung sind. Daher können Sie mit Sachwertanlagen auch in der Niedrigzinsphase eine sehr gute Rendite erzielen. Je nachdem, um welchen Sachwert es sich handelt und wie sich der Markt entwickelt, sind Renditen zwischen fünf bis über zehn Prozent keine Seltenheit.  

Zu den Sachwertanlagen zählen nicht nur Immobilien und Edelmetalle, sondern unter anderem auch die folgenden Güter:

  • Oldtimer
  • Spirituosen
  • Kunstwerke
  • Antiquitäten
  • Briefmarken
  • Schmuck
  • Diamanten / Edelsteine
  • Münzen

Wichtig ist allerdings, dass Sie sich am jeweiligen Markt bestens auskennen. Nur dann haben Sie die Möglichkeit, bei einem geplanten Kauf oder Verkauf zu beurteilen, ob der verlangte oder angebotene Preis marktgerecht ist. 

Crowdinvesting: gute Renditen bei geringem Mindestkapitaleinsatz

Eine noch relativ neue Anlagealternative, deren Beliebtheit sicherlich ebenfalls mit der Niedrigzinsphase zu tun hat, ist das sogenannte Crowdinvesting. Das Crowdinvesting beinhaltet, dass Sie schon ab einem geringen Mindestanlagesumme von oftmals nur 100 bis 500 Euro in interessante Projekte investieren können. Inzwischen nehmen die Projekte aus einem der folgenden fünf Kategorien mittlerweile einen Marktanteil von über 90 Prozent ein:

Sie investieren mittels Crowdinvesting also entweder in Sachwertprojekte aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Immobilien oder in Unternehmen, entweder per Private Equity oder direkt in mittelständische Firmen sowie StartUps. In diesem Fall profitieren Sie meistens ebenfalls von einem inflationsgeschützten Investment und einer Rendite, die allerdings sehr abhängig vom entsprechenden Projekt ist. Trotzdem sind Erträge von fünf bis acht Prozent und manchmal darüber hinaus durchaus realistisch. Aufgrund der geringen Mindestanlage eignet sich Crowdinvesting sehr gut auch für Anleger mit einem eher geringen Kapitalvolumen im unteren vierstelligen Bereich. Theoretisch ist sogar das regelmäßige Sparen möglich.

Zusammenfassend können wir festhalten, dass es auch der Niedrigzinsphase genügend Anlagealternativen gibt, die eine deutlich bessere Rendite als Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen vorweisen können. Zwar ist das Risiko (etwas) höher als bei sehr sicheren Anlageformen, aber mit einem langfristigen Anlagehorizont bewegt sich die Sicherheit oft im vollkommen akzeptablen Bereich. Wer trotzdem sehr sicherheitsorientiert ist und den „klassischen“ Geldanlagen mehr vertraut, sollte zumindest diversifizieren und einen Teil des Geldes renditestärker investieren.

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